Brandschutzmanagementsystem

25. Mai 2023

Wie funktioniert guter Brandschutz?

Eine gute und berechtigte Frage, die sich von vielen Verantwortlichen im Unternehmen gerne öfter gestellt werden darf. Es ist wie überall in unserem Wirtschaftssystem dasselbe Prinzip: Qualität und Identifizierung mit der Sache bringen Gewinn. Nur durch die Einhaltung der Vorgaben kann der Brandschutz an Qualität gewinnen. Wichtig ist jedoch, dass der Brandschutz von allen Beteiligten, Verantwortlichen und Mitarbeitern ernst genommen wird. Hier zeigt die Praxis, dass der betriebliche Brandschutz in vielen Unternehmen und Gebäuden zwar vereinzelt in den Abteilungen zum Vorschein kommt, aber noch nicht die gesamte Organisation prägt.

Ein System, das alle Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes vereint und organisiert, reduziert nicht nur die Risiken, sondern schützt den Betrieb, die Besucher und Angestellte sowie die Umwelt. Integriert in die Unternehmensstruktur unterstützt es, dass das Brandschutzmanagement von allen Verantwortlichen bis zur kompletten Belegschaft gelebt wird und somit lebendig bleibt, da jeder Einzelne bei der Brandvorbeugung mithilft.

Brandschutz systematisiert

Unter dem Ansatz des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, wie es auch den Managementsystemen aus Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz als Basis zu Grunde liegt, ermöglicht der Plan – Do – Check – Act-Kreislauf eine Struktur in den Dschungel an verschiedenen Brandschutzvorgaben zu bringen. Denn eines darf nicht vergessen werden: „Brandschutz ist Chefsache“. Dieser Satz beschreibt kurz und knapp die Betreiberverantwortung, die jeder Unternehmer und jede Führungskraft trägt, angefangen von der Festlegung von Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Befugnissen bis hin zu deren Überprüfung und Durchsetzung. Sie ist Grundlage der Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Geschäftsmannes (vgl. §43 GmbHG).

Aber nicht nur die rechtliche Verpflichtung mittels Betreiberverantwortung sollte Ansporn für einen gelebten Brandschutz sein. Auch das Wissen darum, dass nach einem nennenswerten Brandereignis in einem Unternehmen

–       ca. 43% den Betrieb nicht mehr in gewohnter Form aufnehmen

–       ca. 23% den vollen Marktanschluss im gleichen Segment verlieren

–       ca. 28% innerhalb 3 Jahren nach Wiederaufnahme des Betriebes in Konkurs gehen

sollte Triebfeder genug sein, den vorbeugenden Brandschutz zu organisieren.

Betrachtet man die diversen Anforderungen eines modernen Gebäudes und eines agilen Betriebes, fällt sofort auf, dass ein Brandschutzbeauftragter seine umfangreichen Aufgaben aus baulichen, anlagentechnischen und betrieblichen Brandschutzmaßnahmen vielerorts nicht mehr wirksam und präzise erfüllen kann. Hier helfen systematische und genau festgelegte Prozesse für das Brandschutzmanagement.

Brandschutzmanagement nach System

Oft fehlen den Organisationen und Unternehmen bereits die Grundlagen, um Brandschutz wirksam betreiben zu können. In vielen Fällen sind in den Unternehmen die erforderlichen Dokumente, die den Brandschutz betreffen, nicht vorhanden (Zulassungen, Prüfprotokolle, Sachverständigenprüfung), geschweige denn, es werden die regelmäßigen Prüfungen brandschutzrelevanter Einrichtungen (Brandschutztüren, Brandmeldeanlagen, etc.) durchgeführt. Dabei ist Wartung nicht gleich Prüfung und Prüfung nicht gleich Sachverständigenabnahme. In einem ersten Dokumenten-Check kann die Basis für einen sorgsamen Umgang mit der Betreiberhaftung gelegt werden. Hier verhält es sich ähnlich mit einem PKW, der keine Betriebserlaubnis bekommt, wenn die notwendigen TÜV-Unterlagen nicht vorliegen.

Aufbauend auf einen Soll-Ist-Abgleich kann mit einer qualitativen und quantitativen Risikobewertung, plus den einheitlichen Anforderungen an eine praxisgerechte Dokumentation sowie der strukturierten betrieblichen Organisation von Verantwortungen und Zuständigkeiten, das Risiko der Haftung minimiert und im Rahmen eines Brandschutzmanagementsystems gelebt werden.