Brandschutzdokumentation – Der Dokumenten-Check

27. Juli 2023

Brandschutzdokumentation: Ein unverzichtbarer Aspekt der Brandschutzplanung

Brandschutz ist eine wesentliche Komponente, um Leben zu retten und Sachschäden zu minimieren. Doch was viele nicht wissen: Eine korrekte und vollständige Dokumentation im Brandschutz ist ebenso ein wichtiger Bestandteil. Sie dient nicht nur der rechtlichen Absicherung sowie der Minimierung des Risikos bei der Betreiberhaftung, sondern belegt auch, dass die Brandschutzmaßnahmen in der Bauphase richtig umgesetzt wurden und dient als Vorlage für zukünftige Umbaumaßnahmen. Für eine Nutzungsaufnahme/ Inbetriebnahme ist eine Brandschutzdokumentation Pflicht. Der verpflichtende Aspekt mag an dieser Stelle gerne mal als negativ gesehen werden, doch im Endeffekt sichert die Brandschutzdokumentation den Bestandsschutz für künftige bauliche aber auch anlagentechnische Maßnahmen – sei es Umbau, Erweiterung oder nur Unterhalt.

Sicherung von Bestandsschutz

Die Brandschutzdokumentation ist die existenzielle Grundlage für die Sicherung des Bestandsschutzes im Baurecht und damit dem Brandschutz. Der Begriff „Bestandsschutz“ bezeichnet dabei den Grundsatz, dass bestehende Gebäude, die vor Inkrafttreten aktueller Brandschutzvorschriften rechtskonform errichtet wurden, nicht zwangsläufig an diese neuen Regelungen angepasst werden müssen – Schutz vor behördlichem Anpassungsverlangen. Jedoch gilt dieser Bestandsschutz nur so lange, bis wesentliche Änderungen am Gebäude vorgenommen werden.

Für die Sicherung des brandschutztechnischen Bestandsschutzes ist es daher essenziell, vollständige und korrekte Unterlagen über das Gebäude und dessen Brandschutzmaßnahmen zu führen. Diese Unterlagen müssen Informationen über die Art und Weise sowie die Ausführung und Umsetzung der baulichen und anlagentechnischen Brandschutzmaßnahmen enthalten. Sie ermöglichen es, den brandschutztechnischen Bestandsschutz – und somit die Rechtskonformität – im Falle einer Prüfung oder eines Schadensfalles nachzuweisen und können dazu beitragen, unnötige oder übermäßige Anpassungen an neue Brandschutzvorschriften zu vermeiden.

Aufbewahrungspflicht für Akten und Unterlagen

Die korrekte Aufbewahrung von Dokumenten ist ein zentraler Aspekt im Brandschutz. Das betrifft unter anderem Verwendbar- und Anwendbarkeitsnachweise, Prüfberichte, Gutachten, Genehmigungen, Sachverständigenabnahmen, Protokolle von Brandschutzübungen, Brandschutzordnungen, Flucht- und Rettungspläne, Wartungs- und Instandhaltungsnachweise sowie Unterweisungsnachweise der Mitarbeiter. All diese Dokumente müssen lückenlos, nachvollziehbar und geordnet aufbewahrt werden.

Es ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch aus Gründen der Nachweisbarkeit und Transparenz unerlässlich. Im Schadensfall kann so schnell nachvollzogen werden, ob alle Vorgaben eingehalten wurden.

Eine sorgfältige Brandschutzdokumentation ist unerlässlich, um die Sicherheit von Gebäuden, Unternehmen, betrieblichen Abläufen und vor allen Dingen Menschen zu gewährleisten. Zudem hilft es die rechtlichen Anforderungen nachzuweisen und den Bestandsschutz zu sichern.